Was ist die Behandlung mit Stoßwellen?
Extrakorporale Stoßwellen sind hochenergetische akustische Perkussionen. Der Körper reagiert darauf, indem er die Stoffwechselaktivität an der schmerzenden Stelle erhöht. Dadurch wird der Heilungsprozess angeregt und beschleunigt. In der Schweiz gehört die Stoßwellentherapie seit gut zehn Jahren zu den „Werkzeugen“ bei der Behandlung chronischer Tendinitis.
Das Ziel der Behandlung besteht darin, einen starken Druckanstieg in das Herz des zu behandelnden Gewebes zu bringen. Diese Druckerhöhung wird eine Reihe von physikalischen und chemischen Veränderungen in der Sehne selbst und an ihrer Befestigung am Knochen auslösen.
Die Druckwelle wird durch piezoelektrische, elektro-magnetische oder elektro-hydraulische Phänomene erzeugt. Sie ist sehr stark, da sie bis zu 1000 Bar erreichen kann, sie ist zeitlich sehr kurz, etwa 30 Nanosekunden, und ihr Epizentrum befindet sich in der Tiefe. Eine Ultraschallortung kann verwendet werden, meistens gibt es keine. Bei den ersten Geräten gab es nur sehr selten eine Röntgenmarkierung. Die ESWT ist nicht zu verwechseln mit den radialen Stoßwellen, die häufig in Physiotherapiepraxen eingesetzt werden. Diese radialen Stoßwellen stellen ebenfalls eine therapeutische Alternative dar, deren Wirkung mit der einer mechanischen tiefen Querschnittsmassage verglichen werden kann.
Die ausgestrahlten Wellen sind mechanischen und nicht akustischen Ursprungs, werden radial und nicht fokal gestreut und sind frei von negativen Phasen (RSWT).
Die radiale Stoßwelle wird von einer Masse erzeugt, die durch Druckluft angetrieben wird. In diesem Fall ist der Druckanstieg in der Haut am größten (1 bis 10 bar) und breitet sich kegelförmig in die Tiefe aus, wobei die Intensität allmählich abnimmt. Wenn die Intensität geringer ist, ist die Dauer der Welle viel länger, etwa 5 Millisekunden. Sie sollen weniger schmerzhaft sein als die ESWT. Eine Ultraschallortung ist nicht erforderlich, es sollten 6 bis 10 Sitzungen durchgeführt werden.
Die Druckerhöhung hat verschiedene Auswirkungen:
1- Sie kann Verkalkungen in der Sehnenmanschette aufbrechen, sofern diese „hart“ sind. Sie kann auch Mikroverkalkungen im Bereich des Sehnenansatzes am Knochen beeinflussen.
2 – Die Welle sättigt die Schmerzrezeptoren und führt zur Ausschüttung von Endorphinen, die in den folgenden Stunden eine schmerzlindernde Wirkung haben.
3 – Durch die Freisetzung von NO (Stickstoffmonoxid) und eines vaskulären Wachstumsfaktors (VEGF für vascular endothelial growth factor) in das Gewebe entsteht ein neues Netz von Mikrogefäßen um die Sehne und ihren Ansatz herum (Neovaskularisation). Diese neue Vaskularisierung ermöglicht den Abtransport von Abfallstoffen und vor allem eine bessere Ernährung des Gewebes.
4 – Die Druckwelle stimuliert die Osteoblasten, die Zellen, die für die Bildung von neuem Knochen verantwortlich sind, was den Wirkungsbereich der Stoßwellen im Bereich der Pseudarthrosen (Knochenbrüche, die nicht verwachsen) erweitert.
Die Indikationen:
Auf diese Weise können wir auf Pathologien reagieren wie z. B:
- Tendinopathien der Achillessehne (Achillesferse)
- Tendinopathien der Kniescheibe (Knie)
- Tendinopathien/Verkalkungen in der Schulter
- Epicondylitis, Epitrochletitis
- Muskelnarben
- Fersensporn (Fersenknochen)
- Plantaraponeurose (Entzündung des Gewebes an der Fußsohle).
Die Häufigkeit der Behandlung beträgt in der Regel einmal pro Woche, da das behandelte Gewebe Zeit braucht, um sich zu regenerieren. Zu Beginn der Behandlung sollten 3 bis 5 Tage zwischen den Behandlungen liegen. Dies geschieht in Übereinstimmung mit der Verordnung des Arztes.
Kostenübernahme und Versicherungen
Die Stosswellenbehandlung ist Teil einer konventionellen Physiotherapie. Es werden keine zusätzlichen Kosten berechnet.